ich bin seit Wochen ziemlich unglücklich mit meiner Pferdesituation und hab mittlerweile viel nach Ställen geschaut inklusive Pro- und Kontralisten. Dennoch immer noch unentschlossen, unglücklich und vor allem zweifelnd. Status ist: Pferd steht, steht, steht und ich komme vielleicht zweimal die Woche in den Stall. Selbst wenn ich da bin kann ich mangels Mögichkeiten nix mit ihm machen. Dafür passt der Rest zu 200%... für mich IST klar, wenn ich ihn schon aus dem Traumstall rausreiße müssen sich die Trainingsbedingungen deutlich verbessern, sonst mach ich das einfach nicht. Da beißt sich allerdings die Katze in den Schwanz, denn vernünftige Haltung und vernünftige Trainingsbedingungen gibt es nicht.
Der Vergleich sieht jetzt so aus:
Aktueller Stall + Offenstall mit Strohmatratze und einfach riesigem Winterareal + 24h Heu + Weidegang im Sommer und bei Frost + SB die vorort wohnt+arbeitet, Pferde quasi 24h unter Aufsicht + tägliches ausmisten + Medikamentengabe bei Bedarf möglich genauso TA-Besuche werden gern übernommen + mein Hufschmied darf sichs Pferd selbst fischen und stellts danach wieder zurück + sehr kleine und liebe Stallgemeinschaft, keinerlei Zickenkriege, man ist problemlos allein wenn man zur richtigen Zeit kommt oder man kommt zu einer Zeit wo man sicher jemand zum Ausreiten trifft, wenn man möchte + stabile Herde (glaub 3 Wechsel in 5 Jahren), kein Pferd darf hinten beschlagen sein + eigentlich recht wetterfester Reitplatz - außer bei großen Regenmengen und Frost/Eis + Roundpen + überdachter Putzplatz + freie Trainer, Hufschmied, Tierarztwahl - Entfernung: 22km/15-20min (zuhause A), 35km/40-60min (zuhause B), 130km/2h (Arbeit)
eventuell interessanter Stall - Box mit 3x täglich Heu und Kraftfutter (meiner braucht alles aber kein Kraftfutter), wird täglich gemistet + Spänestreu möglich +/- täglicher Koppelgang in individueller Kleingruppe mit dem Haken "außer bei extremen Schlechtwetter" (joo wo fängt extremes Schlechtwetter an??) + bemühte SBs sofern man das ausm Erstgespräch sehen kann - größerer Einstellbetrieb, ständig Leute da und sehr gemischte Einsteller (Western, Englisch, reine Pensionspferde) + Halle, Allwetterreitplatz und "normaler" Reitplatz + Warmwasserwaschplatz + Medikamentengabe, etc. inklusive + freie Trainer, Hufschmied, Tierarztwahl + Entfernung: 18km/20min (zuhause A), 10km/10min (Zuhause B), 180km/2h (Arbeit)
Mein Herz hängt absolut an unserem aktuellen Zuhause, ich hab auch wirklich gar kein gutes Gefühl dabei ihn umzusiedeln... allerdings ist die Fahrerei mit quasi keiner Zeit und keine Möglichkeit was sinnvolles mit ihm zu machen jetzt im Winter doch anstrengend. Heute hat er sich am Putzplatz losgerissen - einfach so weil er überstandig ist. Er gehört dringend bewegt! Der Punkt Arbeit ändert sich im Juni, also der ist echt vernachlässigbar vor allem weil sichs zeitlich vielleicht um 10min reißt. Was halt voll reinspielt, dass der Stall quasi auf der Strecke von A nach B liegt und ich im Vorbeifahren nur einen Mini- Umweg hätte. Vermutlich möchte ich eh nur ein NEIN lass ihn dort wo er und du sich wohlfühlen hören, aber irgendwie denkt man halt doch drüber nach, grade an einem Tag wie heute... Dazu kann ich den SBs vom eventuell-Stall halt nur vor den Kopf schauen, ja die Pferde kommen angeblich den ganzen Tag raus - aber was wenn nicht? Ehrlich gibt es nur zwei Pluspunkte: Fahrtzeiten und Trainingsmöglichkeiten, fürs Pferd wirds eher nur schlechter.
Also wenn ich das jetzt richtig sehe, ändert sich die Fahrzeit doch nur bei Zuhause B wirklich stark. Da stellt sich dann mir die Frage, wie oft bist du denn in Zuhause B und wie oft in Zuhause A? Nach meinem ersten Lesen würde ich im aktuellen Stall bleiben und das Losreißen heute nicht überbewerten - Queeny ist heute auch einfach mal wieder unterm Zaun durch, weil sie gemerkt hat, dass kein Strom drauf war - die spinnen zur Zeit einfach [wink] Ich habe bisher noch nie mitbekommen, dass dieses "nur bei echtem Schlechtwetter" auch wirklich echtes Schlechtwetter meint. Bisher hat man immer nur gelesen, dass es bei jedem Regen usw. bereits als solches gilt.
Denkst du denn, dass es Rigo am aktuellen Stall schlecht geht? Ist er zu dick? Braucht er unbedingt gesundheitlich mehr Bewegung? Oder verunsichert dich gerade das typische Winterspinnen?
Ich bin fast täglich sowohl in A als auch B. A liegt auf der Strecke zu B, wenn ich von der Arbeit komme und da muss ich wegen der (kranken) Katze kurz stehenbleiben, eigentlich wohn ich in B. Außer wenn ich komplett kaputt bin und mir die Fahrerei nicht antun mag (von B zur Arbeit sind halt über 200km/etwas mehr als 2einhalb Stunden), das hat aber mit dem Pferd nix zu tun.
Mich schreckt halt auch das Schlechtwetter ab... und die Stallgröße... und das meine tolle SB dann weg ist. Ihm gehts am aktuellen Stall super! Etwas auch nur ungefähr vergleichbares gibt's meiner Meinung nach nicht und ich schaue wirklich seit Anfang Dezember sehr viel, aber egal was mir als könnt-ich-mir-vorstellen ins Auge springt, ein genauerer Blick zeigt mir überall, dass es gar nicht für uns passt. Gesundheitlich schlägt sich das Stehen auf die Lunge, er sollte täglich bewegt werden. Bei Frost ists nicht so schlimm, aber bei 8 Grad plus fängt er mir sicher wieder das Pumpen an... Wir haben schon entschieden, dass er im Frühjahr zum Antrainieren Bronchienweitsteller und Schleimlöser kriegt, was eben u.a. auch teils meine SB füttert - heißt ich muss mich "nur" ums Bewegen kümmern. Das ist einfach auch Luxus, den ich so nicht hergeben mag. Sie nimmt ihn durchaus auch einmal in der Zeit in Beritt und holt ihn sich dazu selbst von der Koppel, macht ihn fertig, reitet ihn vernünftig warm, etc. Also so vom Grundprinzip her (wenn Geld keine Rolle spielt bezüglich Sprit und Beritt) könnte man das schon schaukeln, aber eben nur Frühjahr-Herbst. Dazu kommt das er nicht jünger wird und ihn immer übern Winter stehen lassen, ist so eine Sache, die in ein paar Jahren schlicht und einfach nicht mehr gehen wird, weil man ihn danach nicht mehr wirklich anschieben kann (wegen der Lunge vermutlich).
Eigentlich will ich aus dem Stall nicht weg, aber ich bin am Limit und das schon OHNE unter der Woche in den Stall zu gehen. Wenn ich jetzt im Frühling sobald der Platz geht wieder was tun will/soll/muss, bin ich von 4h Schlaf auf 0h und das ist nicht möglich. Nicht einmal zeitlich begrenzt für ein paar Wochen. Und wer sagt mir, dass er nicht doch auch irgendwann einmal krank wird? Meine SB würde sich kümmern und ich müsste nicht unbedingt hin, aber für ein krankes Tier muss man einfach fahren, das liegt nun einmal in meiner Verantwortung. Da möchte ich mich selbst kümmern egal wie tolle Lösungen es gibt.
Sehe ich wie Shadowqeen. Ich würde bleiben. Ich glaube in Stall B wirst du mit der Boxenhaltung noch mehr Probleme bekommen. Vor allem, was machst du, wenn du aus welchen Gründen auch immer nicht hinkommst? Schlechtwetter ist erfahrungsgemäß wenn:
es regnet es regnen könnte es schneit es schneien könnte wenn Wind ist wenn der Boden gefroren ist... wenn der Boden nicht gefroren ist... wenn die Sonne zu sehr scheint wenn die SB einkaufen gehen muss bla-bla-bla...
Schon viel zu oft gehört und viel zu oft gesehen.
Nero ist mir letzte Woche im gestreckten Galopp beim reinbringen von der Winterkoppel in den Stall abgezwitschert. Mei - na und? Ist halt ein Frechdachs und derzeit sehr gut drauf. Mach ich mir aber über die Haltung trotzdem keine Sorgen [grin] Winter ist generell immer Scheiße, egal wo.
Ich bin da ganz bei den anderen. Ich würde da bleiben wo du bist. Das mit dem "nur bei Schlechtwetter kommen sie nicht raus" habe ich auch von so vielen Ställen schon gehört... da tropft es ein wenig und die Pferde bleiben drin. Er kann da wo er jetzt ist, einfach Pferd sein, wenn du nicht da bist. Ansonsten hast du noch viel mehr Druck ihn bewegen zu MÜSSEN. Und momentan sind sie echt alle gaga. Picasso ist mir al Montag auch beim longieren abgezischt- hat er noch nie gemacht. Im gestreckten einmal um den Platz rum und hoch zum Stall. Auch ansonsten ist er gerade wieder gaga. Ist ne Phase, wird akzeptiert, machen wir eben zur Zeit nicht viel (mit gefrorenem RP eh schwierig und draußen ist er momentan auch kein Spaß...), wird vorbei gehen. Jetzt stell dir mal vor wie er wäre, wenn er den ganzen Tag in der Box wäre... Selbst wenn du dann mehr Arbeitsmöglichkeiten hast- der wird dann ja noch mehr rumspacken und an konzentriertes Arbeiten wird auch dann sicher nicht zu denken sein. Abgesehen davon- wenn es auch menschlich noch passt- das ist so wichtig... Mich nervt es derzeit auch, dass wir nicht wirklich arbeiten können wegen gefrorenem RP. Aber wenn es nur das ist- die meiste Zeit des Jahres ist ja nicht gefroren. Und wenn der Rest passt... ich habe so viele Ställe durch in den letzten jahren. Wenn du dich wohl fühlst und er sich wpohlfühlt und einfach ein Pferdeleben haben kann, wenn du nicht da bist - das ist so viel wert, auch wenn man dann mal ne zeitlang nicht richtig arbeiten kann.
Was ich von deinem Leben so mitbekommen habe: 2 Zuhauses, Job endlos weit weg, war da nicht auch noch ein Studium? Training für Triatlon, 4 Std Schlaf,... Ich glaube, dass es da einige andere effektivere Änderungen in deinem Leben geben würde, die Dir mehr Zeit und Entspannung einbringen würden, als ein Stallwechsel. Dein Leben ist grad insgesamt Stressig offenbar. Den zusätzlichen Stress eines Stall-Umzugs und danach der Stress des Bewegenmüssens zu wagen? Ich glaube nicht, das Dir das echt eine Erleichterung bringen würde, die sich spürbar auszahlt. Nur wegen der paar km weniger. Da machst du dir dann nur mehr Vorwürfe und Stress, wenn du durch all deine anderen Pflichten es dennoch nicht in den Stall schaffst. Wenn du gerade mit der Situation unglücklich und überfordert bist, dann würde ich das drum herum erst mal entrümpeln und die Prioritäten nochmal überdenken. Auch wenn es sich so wie es ist nur um eine zeitbegrenzte Situation handelt, darfst du selber nicht vor die Hunde gehen. Pferdehusten hin oder her.
Ich steck ja selbst gerade in diesen Überlegungen, wie du gerade mit bekommen hast. Aber ich versuche trotzdem so unvoreingenommen wie möglich zu Antworten.
Lange Fahrtzeit, Pferd weit weg, eigentlich keine Energie noch hin zu fahren, kenne ich ja im Moment gut genug. Du hast nur einen Vorteil denn ich zB nicht habe, einen Offenstall. Wenn das drum herum passt, würde ich den Offenstall nicht für einen Boxenstall aufgeben und wenn dann nur, wenn das Konzept wirklich passt in dem Boxenstall. Diese "bei Schlechtwetter" da wird mir selbst übel. Wie oft hatten wir es in letzter Zeit, dass Navarro 48 Std. nur in der Box stand, ich nix wusste davon, dann noch ein Stallfreier Tag rein fiel und ich schließlich ein völlig steifes Pferd hatte, dass Bauchweh hatte -.- Oft genug war es auch so, dass es am Vormittag mal für 1-2 Std. grässliches Wetter hatte, war nur leider die Zeit in der die Pferde für gewöhnlich raus kommen, Pferde blieben den ganzen Tag im Stall obwohl ab Mittag strahlender Sonnenschein. Die Stallbesi ist auch mehr als bemüht, aber halt trotzdem nicht immer da, oder hat gerade Zeit, die Pferde dann rein und raus zu stellen. Die kommen zu gewissen Zeiten raus, wenns Wetter zu der Zeit nicht passt, dann kommen sie gar nicht raus, auch später dann nicht mehr.
Gerade mit Rigos Lungenproblem würde ich das wohl nicht riskieren. Du hast ja noch zusätzlich die Luftbelastung im Offenstall, durch den Mist den die Pferde machen, ebenso wie beim Ausmisten und Füttern mit der Staubbelastung. Und nur weil der Stall eine Halle hat, sind die Trainingsmöglichkeiten im Winter deshalb nicht unbedingt besser. Wir haben auch eine Halle, ende vom Lied. Der Boden ist so steinhart gefroren, dass du auch in der Halle nix mehr tun kannst, außer ein bisschen Handarbeit machen.
Wie bereits von den anderen gesagt, ich bin mir nicht sicher, ob du damit glücklicher bist, wenn du dein Pferd dann bewegen MUSST, weils Tagelang in der Box steht. Es bedeutet noch mehr Stress und Druck für dich, das merke ich selbst gar sehr stark.
~*~ Ihr Leib ein Schatz, ihr Rücken ein Ehrenplatz!!! ~*~
Danke, ihr habt Recht! Grade auch das angesprochene Menschliche [smile] Davor hab ich neben dem Kommen-nur-bei-Schlechtwetter-raus am meisten Angst. Jetzt weiß ich immerhin das ich mich auf alles verlassen kann.
Mit seinem spinnen... MIR ist das egal, allerdings sollte ihn ein Kind führen bzw. wenn von der Witterung her möglich reiten. Das ist so einfach zu gefährlich! Könnte Kind reiten, hätte ich das Problem nicht und ja, natürlich fange ich den im Frühjahr mit meiner SB an und lass die Kleine erst wieder nachdem er zwei, drei Wochen regelmäßig was tut.
@Pit: ich geh nicht vor die Hunde, das hört sich schlimmer an als es ist. Arbeit ist momentan eben etwas (zu) viel und deshalb bin ich wirklich unglücklich weil das Pferd an der Arbeit hängt aber gleichzeitig drunter leidet.
Na dann ist gut. Jerry ist im Herbst umgezogen, vom Offenstall in einen Boxenstall, wie du weißt. Ich habe mich damit zum Teil echt selber verleugnet und meine Grundsätze und Prinzipien was die Pferdehaltung angeht unter Tränen über Bord geworfen. Allerdings mit der SB-Ansage: "Bei uns gibts keine Ausreden, die Pferde kommen bei jedem Wetter raus, egal ob Schneesturm oder 40 Grad. Das muss dir passen, sonst brauchst du nicht einziehen." Für mich ist es ein großes Aufatmen, daher würd ich sagen, es ist es wert gewesen. Bislang. Sind ja grad mal 3Monate um. Aber der Streckenunterschied ist bei mir halt eine ganz andere Hausnummer wie jetzt bei dir. Ich muss nicht mehr ins Auto steigen, wenn ich zum Pferd will und komm dran vorbei, quasi sobald ich das Haus verlasse. Offengestanden komm ich trotzdem oft nicht zu mehr, als ihm sein Futter herzurichten. Manche Dinge im Leben kann man eben nicht einfach wegorganisieren. Manchmal muss mans halt aussitzen, bis es besser wird.