Jerry steht wie ihr wisst seit gut 2 Monaten in einem Stall mitten im Ort. Gleich nebendran ist ein Restaurant, in dem Viele in die Silvesternacht hineinfeiern. Und überhaupt wird im Ort natürlich rumgeballert und Raketen gestartet, die dann direkt überm Stalldach explodieren werden. Die Stallkollegin meinte, ihre Stute steigt jedes Jahr völlig aus. Mein Jerry steht die zweite Boxen daneben. Normal war Jerry immer recht cool, aber wenn nebendran die Pferde aufdrehen.... Ist die Frage ob dann überhaupt was helfen würde.
Was kann ich zur Beruhigung machen? Licht an, Radio laufen lassen - Logisch, machen die Stallleute sowieso. Kann ich was füttern? Calming Booster oder so geben? Ich weiß nicht recht, was ich mehr fürchte: die Nebenwirkungen von sowas oder die Silvesternacht. Was vom Tierarzt für den Notfall da haben. falls notwendig? Wisst ihr irgendwas?
Ich hatte kurz schon daran gedacht, im alten Stall für die eine Nacht nach einer Box zu fragen, aber das stresst doch mindestens genauso.
Her mit Tipps und Tricks!
(Zudem werden sich meine Kinder auch fürchten wie jedes Jahr, ich weiß gar nicht wo ich mehr gebraucht werde: Daheim, meine weinenden Babys beruhigen oder im Stall, Hüfchen halten. )
Ach ja, alle Jahre wieder - ich hasse Silvester ; Leider haben meine Erfahrungen bisher gezeigt, dass die Beruhigungspasten vom Tierarzt nichts helfen. Du müsstest ja schon am Nachmittag anfangen, damit noch nicht geschossen wurde und dann wirkt es aber abends nicht mehr. Und am Abend zu geben, bringt nix mehr, weil die Leute ja doch schon immer vorher böllern und dadurch das Adrenalin im Körper die Wirkung sofort pulverisieren würde. Ich glaube, bis auf Radio und Licht an, kann man nicht wirklich was machen. Außer natürlich schon vorher drauf hin trainieren, aber ich vercheck es jedes Jahr :-
Danke für deine Antwort, Steffi. Ja, das denke ich mir auch, dass die Wirksamkeit von den Pasten beschränkt ist und nicht die nötigen 12 Std anhält. Ich habe von ner Kollegin auch schon mal gehört, dass es mit der Paste (weiß nicht welche es war) noch schlimmer war, weil die Wirkung irgendwie ins Gegenteil umschlug. Jerry bekommt die letzte Zeit ohnehin Makor (Magnesium von Hippolyth), das geb ich jetzt fleißig weiter für MEINE Nerven (muss eh weg das Zeuch) und ansonsten... Augen zu und durch?
Mir widerstrebts halt auch Jerry niederzudopen, weil die anderen Pferde spinnen. Normal ist er nervenstark und bei den bisherigen Silvesternächten - dort wurd weniger geballter, ja - war er ansprechbar. Also erst mal gucken, wie schlimm dass es wird und nächstes Jahr dann wissen, wie`s läuft? Evtl kriegt die Spinnerin ja was vom TA und alles ist halb so wild dieses Jahr?
Ach je, das ist eine blöe Situation, ich hatte da auch immer Sorge, aber die Pferdchen haben sich im Offenstall das Feuerwerk immer ganz gespannt angesehen. Ich hoffe auch das wir ruhig durch kommen, in der Box wird es doch nochmal was anderes und wir haben auch welche im Stall die da ausrasten.
Magnesium ist sicher mal eine gute Idee, wie viel gibst du da? Vl die Dosis etwas erhöhen jetzt bis Silvester. Ansonsten fällt mir nur der Nervensaft von Ewalia ein, aber ich weiß nicht wie viel Vorlaufzeit der braucht. Ansonsten Baldrian vl?! Das wär zumindest alles pflanzlich und du würdest ihn nicht so sehr unter Drogen setzen.
~*~ Ihr Leib ein Schatz, ihr Rücken ein Ehrenplatz!!! ~*~
Danke für Deine Antwort. Ich geb vom Magnesium halt die angegebene Dosis, aber wieviel oder vielmehr wie wenig er davon frisst kann ich schlecht sagen, denn er findet es scheußlich. Im Trog lässt er auch den Hafer liegen, wenn ich ihn mit dem Zeug mische. Da Baldrian recht eigen schmeckt, befrüchte ich, dass ich das nicht anständig ins Pferd bekomme. Mein Knabe ist sehr wählerisch. Der Nervensaft ist eine Kräutermischung mit Baldrian und in der Beschreibung steht: 1-2Wochen Eingewöhnungszeit. Ich glaub, ich bin zu spät dran mit meinen Überlegungen. Hast du den Nervensaft schon getestet und für gut befunden?
Ich hab den Nervensaft noch nicht getestet. Mir hat ihn meine Trainerin empfohlen nach dem Umzug, aber da hab ich Navarro eh Magnesium gefüttert wegen dem Muskelkater den er hatte. Wir hatten das Magnesium von Topteam, das frisst er anstandslos.
Hm vl in eine Spritze etwas Baldrian einfüllen und direkt ins Maul?
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meiner stand jahrelang genau gegenüber vom Ort. Dort wurde der Stall immer komplett geschlossen und die Fenster verhängt, Licht und Radio aufgedreht. Es ist nie was passiert und wenns kurz Panik gab, dann nur zu Mitternacht wo wirklich viel los war. Die einzelnen Schüsse in den Stunden davor - sorry, wenn ich das so sage - sind häufig Angstmache der Besitzer. Wenn gejagt wird, schießt auch was und das ist ein kurzes Huch und erledigt - hört sich bisschen anders an, aber fürs Pferd ime Endeffekt auch nur ein Knall.
Alternative die ich noch kenne: auf die Weiden, wo sie ungefährdet laufen können. Mir wär das direkt neben einem Gasthaus wo geschossen wird wohl zu gefährlich, funktioniert aber angeblich.
Danke Krötenfisch, ich hatte mir ehrlich gesagt deswegen bisher keine Sorgen gemacht, bis meine Stallkollegin ihre Horrorgeschichten erzählt hatte. An beiden vorherigen Ställen wurde nahe neben den Ställen geschossen von den Nachbarn. Das gab wenig Probleme. Zucken, rumtreten, gut ist. So kenn ich das. Ich hab wirklich nur Kummer, dass es ansteckend wirken könnte, wenn nebendran ein Pferd austickt. (Und die Menschen drum herum dann evtl auch hektisch werden.)
Navarro: Das mit der Maulspritze ist ne gute Idee. Mal sehen, was ich auftreiben kann.
Ich hab jetzt mal den Nervensaft besorgt und besprühe damit seit ein paar Tagen sein Abendheu. Ein Gespräch mit der Stallchefin hat ergeben, dass eigentlich alle Pferde ganz brav sind, bis auf die eine Stute eben. Seither bin ich beruhigter.
Ich habe nichts spannendes zu berichten. Gestern war ich am späten Nachmittag zum Longieren da, aber Jerry war echt träge und faul. Ich hab ihn nicht groß motiviert zum laufen, denn seine Stimmung war mir so wie sie war ganz recht für die Silvsternacht. Ich denke, dass der Nervensaft gut wirkt. Die nächtliche Betreuung habe ich den Stallleuten überlassen und keinen Notfallanruf erhalten. Die Schießerei hielt sich dieses Jahr zeitlich gut in Grenzen. Um halb 1 kehrte schon langsam Ruhe ein. Das habe ich schon schlimmer erlebt. Heute Morgen stand Jerry schon mit seinen Freunden auf dem Paddock und guckte müe drein. Die Box war frisch gemacht. Keine Chance aus den Spuren schlau zu werden. Ich hab ihn wieder an die Longe gehängt und aus den Dualgassen 3 Trabstangen aufgelegt und mal drüber, mal hindurch longiert. Fade Veranstaltung. Erst als ich die drei Teile übereinander als kleinen Sprung arrangierte, kehrten die Lebensgeister wieder und er drehte auf. War wohl doch etwas Adrenalin da, das abgelaufen werden musste. Nach 25min war er so verschwitzt, dass ich ihn noch 10min Schritt führte bevor ich die Abschwitzdecke aus der Kiste holte. Getroffen habe ich die Stallleute nicht und ich wollte sie nicht aus dem Bett läuten. Die haben sich ihre Ruhe nach der Nachtschicht verdient. Pferd heil und fit - alles gut.